Mein Motto für 2022 ist „Go with the Flow.“ So viele Puzzleteile sind 2021 an ihren Platz gefallen, dass ich denke, ich konnte vielleicht einen kurzen Blick auf das große Ganze erhaschen.
Ich bin im letzten Jahr „rein zufällig“ ins Blog-Abenteuer und in die Content Society gestolpert, habe dort unglaublich tolle Bekanntschaften mit viel Potenzial gemacht und wertvolle Impulse bekommen. Dadurch hatte ich meinen persönlichen Durchbruch, als ich mich traute, endlich meine Zielgruppe festzulegen! Die Energie, die nun frei gesetzt wurde, war schon fast berauschend und alle Zweifel weggewischt. Na gut, die meldeten sich nach dem High natürlich leise wieder, jetzt gilt es, Vision und Realität in passender Weise zusammenzuführen.
Was habe ich daraus gelernt? Alles hat seine Zeit, und wenn die gekommen ist, dann geht fast von allein, was vorher schwer fiel oder sogar unvorstellbar war.
Also mache ich einfach weiter und vertraue darauf, dass sich alles fügt.
Was bedeutet „Go with the Flow!“ für mich?
- Wohin will meine Energie fließen? Ok, das hört sich etwas abgehoben an, so eso-spiri-mäßig. 🙂 Was ich meine, ist: Was fällt mir leicht, was fällt mir schwer? Manche Dinge kosten mich unsagbar viel Kraft, viel mehr, als angemessen scheint. Andere Dinge erledige ich leichter und mit mehr Freude, obwohl sie eigentlich schwieriger sind. Ich werde mir in Zukunft öfter die Frage stellen, warum das so ist. Auch der für mich richtige Weg kann anstrengend sein, aber es fühlt sich einfach anders an.
- Alles kommt zu seiner Zeit. Oder: Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht. Manche Dinge brauchen einfach Zeit, um zu reifen. Ich brauche Zeit, bis ich so weit bin, bis ich genug Erfahrung und Informationen gesammelt habe, bis ich gewachsen bin.
- Vergleichen bringt hier gar nichts! Mein Prozess ist sehr individuell, so wie ich selbst, meine Erfahrungen und meine Gefühle individuell sind. Der Gedanke, die Anderen können aber schneller, besser, anders, führt mich nirgendwo hin. Beispiel gefällig? Eine Freundin brauchte nur wenige Wochen, um in einer virtuellen Gemeinschaft zu netzwerken, sich zu verbinden und Freund*innen zu finden. Ich brauche dazu mindestens drei Monate. Der Vergleich hilft insofern, dass ich sehe, ok, das geht; er ist nicht hilfreich, wenn ich dabei vergesse, dass ich eben ich bin, anders ticke und andere Eigenschaften und Stärken mitbringe.
- Intuition. Tief in meinem Inneren weiß ich, was gut für mich ist, wohin mein Weg mich führt und was da Richtige für mich ist. Doch auf diese Stimme zu hören ist nicht immer leicht. In unserer technisierten Fortschrittsgesellschaft wird das Innehalten, das Hören auf unser Bauchgefühl nicht gerade hoch geschätzt, sondern eher noch abgewertet: „Sei doch vernünftig!“, „Das macht man nicht!“, und so weiter. Diese weise, innere Stimme wieder lauter werden zu lassen, im Einklang mit mir selbst zu sein, auch das bedeutet für mich, im Fluss zu sein. Das ist übrigens auch die Arbeit des Medizinpferdes. 😉
Was bedeutet „Go with the Flow!“ NICHT für mich?
Nichts tun. Um es bildlich auszudrücken: sich vom Strom des Lebens tragen zu lassen bedeutet für mich nicht, anstrengungslos im Bikini auf meiner Luftmatratze zu chillen und mich treiben zu lassen, sondern eher, mit kräftigen Schlägen mein Ruderboot mit der Strömung zu lenken, anstatt gegen den Strom. Ich bleibe weiter aktiv, treffe meine Entscheidungen, informiere mich, lerne, strenge mich an, um ein Ziel zu erreichen. Doch wenn es zu schwer wird, steuere ich vermutlich in die falsche Richtung.
Das soll nicht heißen, dass der richtige Weg immer total easy-peasy ist, aber es fühlt sich einfach anders an. Mir ist ein tolles Beispiel eingefallen, ich finde ja immer, das Bilder uns sehr helfen, Dinge zu verstehen. Eine Geburt ist echt kein Spaziergang, doch ich wusste genau, wofür ich das mache und was ich am Ende bekomme. Eine Wurzelbehandlung dagegen ist auch echt kein Spaziergang, und am Ende musste der olle Zahn doch noch raus. Irgendwie… unproduktiv. Ich weiß, das hinkt etwas, aber irgendwie passt es für mich! (Vielleicht hatte ich damals auch einfach nur einen schlechten Zahnarzt. 😉 )
Vertrauen – meine Baustelle
Ich weiß es ja schon länger, an manchen Stellen fällt es mir schwer, zu vertrauen: meinen Fähigkeiten, den Fähigkeiten anderer Leute, den Absichten anderer Leute, dem Prozess, dem Leben.
Dieses Jahr habe ich an verschiedenen Stellen gedacht: „Ach, dafür war das gut, das war ja gar nicht umsonst!“, unüberwindbar aussehende Hürden sind plötzlich geschrumpft, und ich durfte erleben, was es bedeutet, „im Flow“ zu sein, völlig im Moment aufzugehen und ganz in meiner Kraft zu sein.
Ein schönes Bild dafür ist für mich die Geschichte von Fred, dem Löwenzahn: Er traut sich zunächst nicht, sich dem Wind hinzugeben. Es scheint ihm alles zu ungewiss! Erst, als es schon fast zu spät ist, springt er doch noch und wird reichlich belohnt. Für mich hat der Löwenzahn und die Pusteblume eine ganz neue Bedeutung bekommen, sind ein Sinnbild für Vertrauen und Veränderung, für den Strom des Lebens.
Und deshalb ist mein Motto für 2022:
Go with the Flow! Vertraue Deiner Intuition, der Energie und dem Strom des Lebens.
Was bedeutet das konkret?
Wie kann ich feststellen, ob ich meinem Motto treu bin?
Zunächst einmal ändert sich eher innerlich etwas, meine Haltung, mein Fokus. Wenn ich schaue, was mir leicht fällt, was mich begeistert, wofür ich brenne, dann wird es mir deutlich leichter fallen, etwas zu erreichen. Und das wird dann auch sichtbar!
Ich finde es ein bisschen schwierig, vorherzusagen, wohin der Strom mich tragen wird. Meine neue Zielgruppe sind trans*Menschen und Angehörige von trans*Menschen, die möchte ich gerne mit meinem Coaching-Fachwissen, kombiniert mit meiner Erfahrung als Mutter, unterstützen und bestärken. Das ist sehr speziell und diese Menschen müssen irgendwie den Weg zu mir und meinem Angebot finden. Ich wage mal einen Blick in die Glaskugel:
- Mehr Sichtbarkeit durch mehr Content. Ich habe einen Blog-Vertrag für 2022 mit mir selbst geschlossen, er besagt, dass ich im Schnitt pro Woche einen Blog-Artikel schreibe und entsprechend in den sozialen Medien teile.
- Soziale Medien. Optimalerweise werde ich täglich etwas (Gehaltvolles!) auf Insta und/oder Facebook posten. Kann ich in einem Jahr die 1000er-Marke knacken auf Insta? Ich werde es versuchen.
- Vernetzen mit Expert*innen für trans*, Betroffenen, Angehörigen, Beratungsstellen, und so weiter.
- Fortbildung. Es gibt immer was zu lernen! Ich habe über das Thema trans* schon einiges gelernt, und ich möchte noch viel mehr wissen.
- Interviews. Ich möchte mit verschiedensten Menschen Interviews machen, dazu habe ich schon 1001 Ideen. Das Erlernen des technischen Know-Hows und die Ausrüstung für Video-Interviews stehen auf meiner To Do-Liste.
- Newsletter, Freebie und Ausarbeitung meines Angebots (1:1-Coaching und Workshops) speziell für meine Zielgruppe.
Puh, das ist eine ganze Menge! Ich denke, wenn es der richtige Weg ist, wenn dies mein Weg ist, wenn meine Energie dorthin fließt, dann wird es möglich sein. Ehrlich, jetzt bin ich schon total gespannt auf meinen Jahresrückblick 2022, und wir haben doch gerade erst Anfang Januar! 🙂
Wow, wow, wow!
Mensch, Frauke, Du Powerfrau – da kommt ja einiges auf Dich und uns zu in 2022!!!
Ich freue mich sehr drauf, Dich weiter wachsen zu sehen, meine liebe 🧡!
Go, go, go with the flow!
Bernadette
Liebe Bernadette, danke. Ich bin auch sehr gespannt, wie das alles so klappt. 🙂